Jochen Klepper 1903 – 11.12.1942
Heute denken wir an Jochen Klepper, Journalist, Theologe und Liederdichter. Wir kennen ihn als Dichter des Adventsliedes „Die Nacht ist vorgedrungen“ (Evang. Gesangbuch Nr. 16). Er war verheiratet mit Hanni Stein, einer Jüdin. Als der Druck auf jüdische Menschen in der Nazidiktatur immer größer wurde, versuchte er im Jahr 1942 verzweifelt, seine Frau durch eine Ausreise nach Schweden vor Deportation und Tod zu retten. Schweden sagte zu, doch trotz seines Bekanntheitsgrades als geschätzter Dichter lehnten der Innenminister und selbst Adolf Eichmann eine Ausreise ab. Nun sahen Klepper, seine Frau und ihre Tochter Renate nur noch im gemeinsamen Tod einen Ausweg. In der Nacht vom 10. auf 11. Dezember 1942 setzten sich die Drei an den Küchentisch, drehten den Gasherd auf und gingen gemeinsam in den Tod. Der letzte Satz in Kleppers Tagebuch lautet: Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.
Peter und Monika Müller singen das Lied „Die Nacht ist vorgedrungen“
Die erste Strophe:
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern,
so sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
Foto: epd-bild


